Eines der ersten Themen für viele Schwangere ist die Hebammensuche. Hebammen sind oft Monate im Voraus ausgebucht. Deswegen ist es wichtig, frühzeitig anzufragen und auch deine Kontakte spielen zu lassen. Einige Frauen planen ihre Schwangerschaft sogar nach der Verfügbarkeit ihrer Wunschhebamme. Wenn du dir noch unsicher bist, nicht weißt wie dich eine Hebamme in den verschiedenen Stadien unterstützt und wie du die geeignete finden kannst (z. B. über das Verzeichnis Ammely), dann bist du hier richtig.
Inhaltsverzeichnis
Brauche ich eine Hebamme?
Um zu entscheiden, ob du eine Hebamme brauchst oder nicht, ist es erst mal wichtig zu erklären, wofür sie da ist. Sie erfüllt nämlich mehrere Funktionen von der Schwangerschaft bis nach der Geburt, über deren du dir vorher im Klaren sein solltest.
Was macht sie in der Schwangerschaft?
Eine Hebamme hat die Funktion, in der Schwangerschaft einen Teil der Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, die die medizinischen Untersuchungen beim Frauenarzt ergänzen oder ersetzen. Folgende Untersuchungen können somit direkt von der Hebamme übernommen werden: Gewicht- und Blutdruckkontrolle, Eiweiß- und Zuckertest, Blutuntersuchungen und abtasten des Bauches. Nur die Ultraschalluntersuchungen können nicht von ihr durchgeführt werden. Zusätzlich steht dir deine Hebamme auch als Vertraute zur Seite, wenn es um Sorgen, Unsicherheiten und einfach kurzfristige kleine Fragen geht. Sie ist während der Schwangerschaft ein zusätzlicher emotionaler Ansprechpartner und unterstützt dich mit reichlichen Tipps und Tricks, wie du die Schwangerschaft möglichst angenehm erleben kannst. Zusätzlich bereitet sie dich auch auf die Geburt, das darauffolgende Wochenbett und dem zukünftigen Familienleben vor.
Hebammen haben reichlich praktische Erfahrung mit Kindern und frischgebackenen Eltern und können daher einige hilfreiche Tipps geben, die das Wohl des Kindes und das der Mutter in den Mittelpunkt stellen.
Was macht sie bei der Geburt?
Das wohl wichtigste Aufgabengebiet der Hebamme ist die Geburtsbegleitung. Sie ist eine Expertin für natürliche Entbindungen und darf diese auch alleine zu Hause durchführen. Falls du dich also für eine Hausgeburt interessierst, ist eine Hebamme quasi ein Muss. Ansonsten begleitet sie dich aber auch zu jeder Tages- und Nachtzeit ins Krankenhaus oder Geburtshaus deiner Wahl und steht dir bei der Geburt zur Seite. Sie wird mit dir vorher deine Krankenhaustasche zusammenstellen, damit dir an nichts fehlt und wird deine Wünsche und vorher besprochenen Vorlieben während der Geburt beachten. Ohne Hebamme kannst du mit dem Krankenhauspersonal Glück oder Pech haben, wirst aber in jedem Fall trotzdem erfolgreich entbinden.
Was macht sie im Wochenbett?
Nach der Entbindung beginnt das Wochenbett, auch das 4. Trimester genannt. Deine Hebamme stattet dir in dieser Zeit Hausbesuche ab und überwacht den medizinischen Wochenbettverlauf. Dazu gehören die Beobachtung von Geburtsverletzungen und Gebärmutterrückbildung, Überwachung des Wochenflusses und auch die Entwicklung des Babys. Sie wird dir gerade beim Stillen viele hilfreiche Tipps geben können und dich unterstützen, falls es mit dem Stillen nicht ganz so klappt, wie es sollte.
Besonders wenn es um Themen wie schlafen, stillen, wickeln, aber auch um die Partnerschaftsbeziehung und postpartale Depressionen geht, kommt ihre langjährige Erfahrung mit Neugeborenen und frisch gebackenen Eltern perfekt zum Einsatz.
Nachdem du nun weißt, wofür eine Hebamme da ist, kannst du dir ein besseres Bild darüber machen, ob du wirklich eine brauchst. Fakt ist, dass alle nötigen Untersuchungen vom Frauenarzt gedeckt werden und du ohne Hebamme auch bestens versorgt bist. Falls du aber jetzt schon von Fragen überläufst und in vielen Dingen unsicher bist, ist es schlau, nach einer zu suchen. Vor allem wenn es dein erstes Kind ist, wird sie sich dir besser widmen können und mehr Zeit aufbringen, um deine Fragen ausgiebig zu beantworten.

Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Achtung: Details der Kostenübernahme können sich zwischen verschiedenen Krankenkassen unterscheiden.
Generell übernimmt deine Krankenkasse die gesamte Vorsorgeuntersuchung, auch wenn diese von deiner Hebamme durchgeführt wird. Zusätzlich übernimmt die Kasse auch Geburtsvorbereitungskurse, die von einer Hebamme geführt werden (max. 14 Stunden). Dabei werden die Kosten für den Partner jedoch nicht übernommen. Falls ihr bei der gleichen Krankenkasse seid, lohnt es sich einmal nachzufragen, prinzipiell wird der Kurs aber nur für die Mutter übernommen.
Auch für die Geburt kommt die Krankenkasse auf. Egal ob du dich für eine Geburt im Krankenhaus, eine Hausgeburt o. Ä. entscheidest. Bespreche dies vorher jedoch mit deiner Krankenkasse, da sie in den verschiedenen Fällen entweder direkt mit dem Krankenhaus kommunizieren oder mit dem Geburtshaus/Hebamme. Dabei ist zu beachten, dass dich eine beliebig verfügbare Hebamme betreut. Falls du eine individuelle Betreuung von deiner möchtest, musst du eine Rufbereitschaft mit ihr vereinbaren. Das heißt, sie wird für dich 24 Stunden am Tag abrufbereit stehen und dir dafür eine Rufbereitschaftspauschale berechnen. Diese wird nur teils von den Krankenkassen übernommen, sodass du etwa 150€-400€ dazu zahlen musst.
Nach der Geburt hast du zusätzlich Anspruch auf 10 Hausbesuche in den ersten 10 Tagen und danach nach Bedarf noch weitere 16 Besuche in den ersten 12 Wochen. Für zusätzliche Termine nach den ersten 12 Wochen brauchst du dann ein ärztliches Attest.
Zum Abschluss bezahlt die Krankenkasse dir auch Rückbildungskurse für den Beckenboden nach dem Wochenbett. Säuglingspflegekurse werden aber leider nicht übernommen und kosten zwischen 40€ und 70€.
Vorsorgeuntersuchung | Ja |
Geburtsvorbereitungskurs | Ja (max. 14 Stunden), nur für die Mutter |
Geburt | Ja (im Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt etc.) |
Geburt mit Wunschhebamme | Rufbereitschaftspauschale wird nur teilweise übernommen. Kosten ca. 150€-400€ |
Nachsorge im Wochenbett | Ja. Bis zu 26 Besuche, nach 12 Wochen nur mit Attest |
Rückbildungskurs | Ja |
Säuglingspflegekurs | Nein. Kosten ca. 40€-70€ |
Wann sollte ich eine Hebamme suchen?
Die Aufgabenbereiche und Kosten für die Hebamme sind geklärt. Nun bist du, wie viele andere zu dem Entschluss gekommen, dass du eine Hebamme möchtest. Aber wann sollte man mit der Suche starten? Am besten, du springst direkt zum nächsten Teil, denn bei der Hebammensuche solltest du keine Zeit verlieren.
Egal ob du dich dafür entscheidest, eine schon für die Vorsorge zu suchen oder erst für die Nachsorge im Wochenbett, Hebammen sind sehr gefragt und oft schon Monate im Voraus ausgebucht.
Da deine Hebamme auch eine so intensive und intime Beziehung zu dir aufbauen wird, ist es wichtig, “die Richtige” zu finden, einige Mütter planen ihre Schwangerschaft auch nach der Verfügbarkeit ihrer Wunsch-Hebamme. Deswegen reden wir nicht länger um den heißen Brei herum und erklären dir direkt, wie du deine Hebamme findest.

Wie finde ich meine Hebamme?
Es gibt einige online Hebammenverzeichnisse, die dir bei der Suche helfen werden. Aber zunächst solltest du dich in deinem Bekanntenkreis umfragen, denn so bekommst du vielleicht schnell direkte Kontakte zu Hebammen, die dir weiterempfohlen werden.
Der erste Schritt bei der Auswahl sind natürlich die Fakten des Angebots:
- Bietet die Hebamme alle Leistungen an, die du dir wünschst?
- Bietet sie auch Zusatzleistungen an, über denen du dir noch nicht ganz im Klaren bist?
Nach der Auswahl solltest du auf jeden Fall persönliche Treffen mit deinen Favoriten vereinbaren, denn nun zählt die Chemie:
- Geht sie auf deine Fragen und Wünsche ein?
- Seid ihr euch sympathisch?
- Gibt sie zusätzliche Infos an, die du noch nicht gedacht hattest?
- Du musst dich in jedem Fall gut mit ihr verstehen und dein Partner natürlich auch.
Unterhalb findest du einige Verzeichnisse, die dir die Suche nach einer Hebamme in deiner Nähe erleichtern. Ansonsten kannst du auch deine Krankenkasse oder Frauenarzt danach fragen.
In Deutschland
- https://www.ammely.de/ (Ammely ist die größte Hebammen-Plattform Deutschlands, in Kooperation mit dem Deutschen Hebammenverband)
- www.hebammensuche.de
- www.babyclub.de
In Österreich
In der Schweiz